Knietotalprothese (KTP): Das künstliche Kniegelenk für optimale Mobilität

Wenn Kniearthrose in mehreren Bereichen des Gelenks auftritt, stellt die Implantation einer künstlichen Knietotalprothese (KTP) die beste Lösung dar. Diese Prothese ermöglicht es, die Beweglichkeit und Lebensqualität wiederherzustellen.

Die Knietotalprothese ersetzt die verschlissenen Gleit- und Oberflächen des natürlichen Kniegelenks, die durch Kniearthrose in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dabei bleibt die grundsätzliche Struktur des Gelenks erhalten, sodass ein natürliches Bewegungsgefühl ermöglicht wird.

Bei der Implantation einer Knietotalprothese wird eine hochpolierte Metallkappe auf den knieseitigen Enden des Oberschenkels und des Unterschenkels angebracht. Diese Kappen werden mit Knochenzement fixiert und sorgen für einen sicheren Halt. Zwischen den beiden Metallkappen wird ein Kunststoffeinsatz aus Polyethylen eingesetzt, der den abgenutzten Knorpel ersetzt.

Durch diese innovative Technik können Patienten von einer deutlich verbesserten Mobilität und Schmerzlinderung profitieren. Die Knietotalprothese ist somit eine hervorragende Option für Menschen, die unter schwerer Kniearthrose leiden und ihre Lebensqualität steigern möchten.

Grund für eine Knie-Totalprothese: Ursachen und Faktoren

Die Hauptursache für den Einsatz einer Knie-Totalprothese liegt in der Kniearthrose, welche bei fortgeschrittenem Gelenkverschleiss auftritt. Die Gründe für eine Kniearthrose sind vielschichtig und können verschiedene Ursachen haben.

Der vorrangigste Faktor ist die altersbedingte Abnutzung des Gelenks. Mit zunehmendem Alter verschleisst das Gelenk, was eine Knieprothese notwendig machen kann.

Weitere mögliche Gründe für eine Kniearthrose sind Fehlstellungen der Beinachse, Unfälle und Verletzungen, zurückliegende Operationen sowie chronische Entzündungen. All diese Faktoren können das Kniegelenk beeinträchtigen und langfristig zu einer Arthrose des Knies führen, die den Einsatz einer Totalprothese erforderlich macht.

Ablauf der Knieprothesen-Operation: Vollständiger Ersatz des Kniegelenks

Der Eingriff zur Implantation einer Knietotalprothese kann entweder in Vollnarkose oder in Teilnarkose (Rückenmarksanästhesie) durchgeführt werden und dauert üblicherweise etwa 60 bis 90 Minuten.

Um das Kniegelenk zu öffnen, wird ein vorderer, längs verlaufender Hautschnitt von ungefähr 15 Zentimetern Länge gesetzt. Die beschädigten Gelenkflächen werden gemäss eines spezifischen Schnittplans bearbeitet und nur einige Millimeter von der Oberfläche entfernt.

Die Grösse und Beschaffenheit der Prothesenkomponenten können mithilfe eines zuvor erstellten Computertomogramms (CT) optimal auf den Patienten zugeschnitten und individuell gefertigt werden (3D-Knieprothese).

Während der Operation können auch arthrosebedingte Beinachsenabweichungen wie X- oder O-Beine korrigiert werden. Abhängig vom Zustand des Knorpels an der Kniescheibe und den präoperativen Beschwerden kann die Rückseite der Kniescheibe belassen oder mit einem Polyethylen-Implantat ersetzt werden. Zur Schmerzreduktion und Minimierung des Blutverlusts wird das Gelenk mit einer Mischung aus Medikamenten infiltriert (Lokale Infiltrationsanalgesie, LIA). Der durchschnittliche Blutverlust bei einer Knietotalprothese beträgt etwa 500 ml.

Eine Drainage (Redon) ist in der Regel nicht erforderlich. Teilweise kann das während des Eingriffs verlorene Blut in den ersten Stunden nach der Operation aufbereitet und dem Körper zurückgeführt werden. Eine Fremdbluttransfusion ist nur in seltenen Fällen notwendig. Eigenblutspenden sind heutzutage aufgrund der Möglichkeit, das verlorene Blut während der Operation wiederzuverwenden, nicht mehr üblich.

Bereits am Tag der Operation oder spätestens am darauffolgenden Tag können Sie mithilfe der Physiotherapie Ihre ersten Schritte unternehmen.

Nachsorge und Therapie nach Knieprothesen-Operation

Nach einer Knieprothesen-Operation ist es essenziell, auf die richtige Nachbehandlung und Therapie zu achten. In den ersten Tagen liegt der Fokus auf Schmerzreduktion und Bewegungstherapie. Das Kniegelenk kann direkt im Anschluss an den Eingriff bewegt und je nach Beschwerden voll belastet werden. Durch Wundschmerzen wird die Mobilisation mithilfe von Gehstöcken für etwa 3 bis 6 Wochen ohne Einschränkungen durchgeführt.

Nach dem Krankenhausaufenthalt empfiehlt sich die Fortsetzung der Physiotherapie ambulant, gewöhnlich zweimal pro Woche über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten. Diese Massnahme dient der Verbesserung der Beweglichkeit, Reduzierung von Schwellungen und dem Kraftaufbau. Die Notwendigkeit eines stationären Aufenthalts in einer Reha-Einrichtung sollte vorab mit der zuständigen Versicherung geklärt werden, da die Kosten nicht immer von der Krankenversicherung gedeckt sind.

Etwa zwei Wochen nach der Operation werden die Fäden durch den Hausarzt oder in unserer Praxis entfernt. Sechs Wochen nach dem Eingriff erfolgt eine erste Kontrolle mit Röntgenbild. Weitere Untersuchungen sind in der Regel nach drei Monaten und einem Jahr vorgesehen. Erst zu diesem Zeitpunkt kann das endgültige Heilungsergebnis eingeschätzt werden. Das abschliessende Resultat der Operation zeigt sich meist nach einem Jahr.

Patientenfälle am Trauma Zentrum Hirslanden

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