Becken: Verletzungen und Erkrankungen

Trauma Zentrum Hirslanden: Unfallchirurgie, Orthopädie & Sportmedizin

Beckenchirurgie

Die Beckenchirurgie ist spezialisiert auf die Behandlung von komplexen Beckenbrüchen und Hüftpfannen-Verletzungen, die häufig bei mehrfachverletzten und polytraumatisierten Patient:innen auftreten. Solche Verletzungen entstehen oft durch Stürze aus grosser Höhe oder schwere Verkehrsunfälle. Ältere Patienten mit Osteoporose sind ebenfalls gefährdet, da selbst einfache Stürze zu schwerwiegenden Schäden am Beckenring führen können.

Unsere Kompetenzen in der Beckenchirurgie

  • Traumatologie des Beckens (Offene und minimalinvasive Operationstechniken)
  • Beckenringfrakturen
  • Fehlstellungen des Beckenrings (posttraumatisch) und des Hüftgelenks (Dysplasie des Hüftgelenks oder des Oberschenkelhalses)
  • Impingement Hüfte
  • Knochenbruch Hüftgelenkspfanne
  • Rekonstruktion Hüftgelenkspfanne
  • Tumore (Metastasen oder primäre Tumoren im Becken)
  • Revisionschirurgie nach Beckeneingriffen
  • Zweitmeinungen und Gutachten

Behandlungen und Rehabilitation des Beckens

Beckenbrüche sind bei Hochenergie-Verletzungen wie Autounfällen und Stürzen aus grosser Höhe weit verbreitet. Dabei sind oft wichtige Strukturen im Beckenbereich, wie Gefässe, Blase, Darm und andere Organe, betroffen. Die hohe Komplexität solcher Verletzungen macht Beckenfrakturen zu einer der gefährlichsten Verletzungsarten. Unser Zentrum bietet umfassende Notfallversorgung, einschliesslich verschiedener Stabilisierungsverfahren:

  • Konservative Stabilisierung durch Beckengurt
  • Externe Stabilisierung mit Fixateur Externe oder Beckenzwinge
  • Interne Stabilisierung mittels minimalinvasiver Chirurgie, perkutaner Verfahren und computerassistierter Navigation

Nicht nur Notfallpatienten profitieren von diesen Verfahren, sondern auch geplante Operationen und die Versorgung von Mehrfachverletzten werden hierdurch optimiert. Wir behandeln Patienten mit unterschiedlichsten Beckenverletzungen.

Insbesondere bei Verletzungen der Hüftpfanne (Acetabulum) sind präzise Rekonstruktionen erforderlich, um Arthrose (Gelenkverschleiss) zu vermeiden und ggf. prothetische Versorgung zu ermöglichen.

Im Alter können Osteoporose-bedingte Insuffizienzfrakturen (Ermüdungsbrüche) und Pseudarthrosen (nicht verheilende Brüche) nach kleineren Unfällen zu langwierigen Beschwerden im Steissbein- und Beckenbereich führen. Unsere modernen Untersuchungsverfahren ermöglichen es, die Ursachen dieser Beschwerden aufzudecken und entsprechende operative oder konservative Therapieoptionen anzubieten.

Degenerative Erkrankungen des Beckens

Degenerative Erkrankungen des Beckens können verschiedene Beschwerden und Symptome verursachen. Zwei solcher Erkrankungen sind die Iliosakralgelenkdysfunktion und die Hyperostosis triangularis ilii.

Iliosakralgelenkdysfunktion

Die Iliosakralgelenkdysfunktion ist eine häufige Ursache für Schmerzen im Lumbal- und Sakralgelenk. Bei dieser Erkrankung können manuelle Provokationstests oft nicht eindeutig diagnostizieren. Eine zuverlässigere Methode zur Diagnose ist die Schmerzreduktion nach Infiltration von Lokalänesthetikum in das Gelenk. Die Therapie zur Behandlung von Iliosakralgelenkdysfunktionen besteht in der Regel aus Physiotherapie und gezieltem Muskelaufbau.

Hyperostosis triangularis

Die Hyperostosis triangularis ilii ist eine weitere degenerative Erkrankung des Beckens, die zu einer asymptomatischen Mehrsklerosierung führt. Obwohl diese Erkrankung im Allgemeinen keine Symptome verursacht, kann sie dennoch zu Problemen führen und sollte bei der Diagnose degenerativer Beckenerkrankungen berücksichtigt werden.

Beckenfrakturen (Knochenbrüche)

Beckenfrakturen sind Knochenbrüche im Beckenbereich, die durch verschiedene Ursachen entstehen können. Sie variieren in ihrer Schwere, von kleinen Absplitterungen bis hin zu komplexen Brüchen infolge starker Krafteinwirkung. In diesem Artikel beleuchten wir die unterschiedlichen Arten von Beckenfrakturen, ihre Hauptursachen und mögliche Behandlungsmethoden.

Beckenfrakturen können durch eine oder mehrere gebrochene Knochen im Becken gekennzeichnet sein. Sie treten häufig bei älteren Menschen auf, die an Osteoporose leiden und deren Knochen anfälliger für Brüche infolge leichter Krafteinwirkung sind.

Andererseits können Beckenfrakturen auch durch starke Krafteinwirkungen verursacht werden, wie beispielsweise bei Autounfällen, Stürzen aus grosser Höhe oder schweren Sportverletzungen.

Behandlung von Beckenfrakturen

Die Behandlung von Beckenfrakturen hängt von der Schwere und dem Ort der Verletzung ab. Leichte Frakturen können oft konservativ behandelt werden, indem die betroffene Person Schmerzmittel einnimmt, sich ausreichend schont und Physiotherapie erhält.

In schwereren Fällen, insbesondere bei komplexen Frakturen, kann eine Operation erforderlich sein, um die Knochen wieder in ihre korrekte Position zu bringen und zu stabilisieren.

Beckenringverletzungen: Frakturen und Instabilität

Beckenringverletzungen, wie Knochenbrüche oder Bänderrisse, können durch Unfälle verursacht werden und die Stabilität des Beckenrings beeinträchtigen. In solchen Fällen setzen wir verschiedene Methoden ein, um die Stabilität wiederherzustellen. Dazu gehören beispielsweise äussere Stabilisierungen (sogenannte Zwingen oder Fixateur externe), Schrauben in Schlüssellochtechnik oder offene Operationen mit Platten und Schrauben.

Osteoporosebedingte Beckenringbrüche (Beckenringfrakturen)

Osteoporosebedingte Beckenringbrüche (Beckenringfrakturen) können infolge eines Sturzes oder sogar ohne Unfallereignis auftreten. Bei der Behandlung solcher Frakturen verwenden wir Schrauben oder, bei sehr weichem Knochen, eine Verstärkung mit Spezialzement. Der vordere Teil des Beckenrings kann ebenfalls mit einem äusseren Festhalter, Platten und Schrauben stabilisiert werden.

Insgesamt bieten wir bei Beckenringverletzungen vielfältige Therapieoptionen an, um eine optimale Stabilisierung und Genesung unserer Patienten zu gewährleisten. Die individuell angepasste Behandlung sorgt für eine schnellere Erholung und verbesserte Lebensqualität.

Beckentumoren

Das Becken, die knöcherne Verbindung zwischen Wirbelsäule und Beinen, besteht aus den beiden Hüftbeinen, dem Steissbein und dem Kreuzbein. In diesem Bereich können verschiedene Arten von Tumoren auftreten: gutartige Tumore, bösartige Tumore und Tochtergeschwüre (Metastasen).

Bösartige Tumore, die primär von Knochenzellen ausgehen. Diese Tumore können sowohl aus Knochen- als auch aus Knorpelzellen entstehen. Die drei häufigsten bösartigen Knochentumore sind das Osteosarkom, das Ewing-Sarkom und das Chondrosarkom, die alle sehr aggressiv sind, schnell wachsen und früh Metastasen bilden.

Operative Behandlung von Tumoren des Beckens

Die Entfernung bösartiger Tumoren ist in den meisten Fällen durch eine Operation erforderlich. Bei Knochentumoren, insbesondere im Bereich des Beckens, kann es notwendig sein, neben dem Knochen auch ein Teil oder ein ganzes Gelenk zu entfernen. Im Falle eines Beckenknochentumors kann dies das Hüftgelenk zwischen Becken und Oberschenkelknochen betreffen.

Nach der erfolgreichen Tumorentfernung wird häufig eine Endoprothese eingesetzt, um die entfernten Knochen- und Gelenkteile zu ersetzen. Ist kein Gelenk betroffen, kann der betroffene Knochen durch das Einbringen von künstlichem Material stabilisiert werden.

Prof. M. Keel
Ihr Kontakt für Verletzungen und Erkrankungen des Beckens

Trauma Zentrum Hirslanden: Unfallchirurgie, Orthopädie & Sportmedizin
Prof. Dr. med.

Marius J.B. Keel

Facharzt FMH Chirurgie, spez. Unfallchirurgie, EBSQ Traumatology, Facharzt FMH Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapprates, spez. Spinale Chirurgie,
Spezialist Becken-, Hüft-, Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie

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Trauma Zentrum Hirslanden
Ärzteteam für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin

Trauma Zentrum Hirslanden: Unfallchirurgie, Orthopädie & Sportmedizin
Prof. Dr. med.

Marius J.B. Keel

Facharzt FMH Chirurgie, spez. Unfallchirurgie, EBSQ Traumatology, Facharzt FMH Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapprates, spez. Spinale Chirurgie, Spezialist Becken-, Hüft-, Wirbelsäulen- und Unfallchirurgie

Trauma Zentrum Hirslanden: Unfallchirurgie, Orthopädie & Sportmedizin
PD Dr. med.

Sandro Kohl

Facharzt FMH Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates
Expertenkommission Knie Swiss Orthopaedics
Spezialist Knieorthopädie,
Endoprothetik und Sporttraumatologie

Trauma Zentrum Hirslanden: Unfallchirurgie, Orthopädie & Sportmedizin
Dr. med.

Philipp M. Lenzlinger

FACS, FEBS, Facharzt FMH Chirurgie, spez. Unfallchirurgie, EBSQ Trauma Surgery
ISP Traumatologie (SGACT)
ISP Klinische Notfallmedizin (SGNOR)
Komplexe Gelenkchirurgie (SGACT)

Trauma Zentrum Hirslanden: Unfallchirurgie, Orthopädie & Sportmedizin
Dr. med.

Mario Rancan

Facharzt FMH Chirurgie, spez. Unfallchirurgie
Zertifikate SGACT komplexe Gelenkschirurgie und arthroskopische Chirurgie

Dr. med. Walter O. Frey, Trauma Zentrum Hirslanden: Unfallchirurgie, Orthopädie & Sportmedizin
Dr. med.

Walter O. Frey

Facharzt FMH Rheumatologie,
Facharzt FMH Physikalische Medizin und Rehabilitation,
Sportmedizin (SEMS),
Manuelle Medizin (SAMM)